In der heutiger Ausgabe des Tridays erklärt euch Profitriathlet Andi Böcherer mit welchen Fahrrad er im Trainingslager unterwegs ist und warum.
Rennrad oder Zeitfahrrad?
Ich werde oft gefragt, warum ich im Trainingslager auf dem Rennrad unterwegs bin und nicht auf meinen Triathlonbike. Ich nutze den heutigen #Triday für meine Antwort.
Eigentlich hat es vor allem einen Grund: Sobald ich auf dem Triathlonrad NICHT in der Aeroposition liege, sondern an den Bremsgriffen anfasse, ist meine Sitzposition sehr weit weg von der Wettkampfhaltung. Viel weiter als auf einem Rennrad. Das liegt biomechanisch betrachtet vor allem am Hüftwinkel, der durch das Umgreifen deutlich verändert wird. Man sitzt dann auf dem TT-Bike eher wie auf einem Hollandrad.
Auf dem Rennrad hat man die Chance, es so einzustellen, dass die (Hüft)-Winkel fast gleich bleiben, ob in Aeroposition auf dem Zeitfahrrad oder auf dem Renner. Stellt euch vor, ihr würdet eure Triathlonhaltung einfach inklusive des Sattels nach hinten rotieren. Der Sattel sitzt weiter hinten, der Lenker höher. Aber die Winkel bleiben weitestgehend gleich. Und dann ist der Trainingseffekt auch besser übertragbar.
Natürlich gehört es absolut dazu, auch auf dem Zeitfahrrad zu trainieren. Aber das mache ich lieber nicht im Trainingslager im Frühjahr. Denn dort:
- Fahre ich oft sehr locker
- Trainiere ich mit anderen oder in Gruppen
- Habe ich viele Berge im Programm. Sowohl bergauf als auf runter ist das Rennrad überlegen und viel sicherer als das Zeitfahrrad
- Bläst oft heftiger Wind. Auch da hat das Rennrad Vorteile
Unterm Strich würde ich ziemlich oft gar nicht auf dem Aerolenker liegen und damit die Sitzposition stark verändern. Übrigens finde ich es auch einfacher, ein Rennrad zu verpacken und aufzubauen. Ersatzteile gibt es im Zweifel auch leichter und die Gefahr, das Top-Triathlonbike beim Transport zu beschädigen ist geringer.
Euer Andi
Über den Autor:
Aus der Freude an der Bewegung, der Lust auf Abenteuer und der Suche nach den eigenen Grenzen hat Andi Böcherer mit dem Triathlon angefangen. Seinen ersten Triathlon hat der Freiburger 2002 absolviert und seit 2008 seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Andi ist unter den besten Fünf beim Ironman Hawaii gewesen, Europameister geworden und landet bei fast jedem Wettkampf auf dem Podium. Sein Motto: „Don’t dream of a magic day, train for a solid day!“
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